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Cannabis THC: Wirkung, Nebenwirkungen & Anwendung – Blog

Tetrahydrocannabinol (THC) ist der bekannteste Wirkstoff der Cannabispflanze. Er ist verantwortlich für die psychoaktive Wirkung und steht im Mittelpunkt der medizinischen und rechtlichen Diskussionen rund um Hanf. In diesem Beitrag erfährst du, wie THC wirkt, wofür es medizinisch eingesetzt wird, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie du es legal erhältst. Wenn du dich für andere Cannabinoide interessierst, findest du mehr Informationen in unseren Beiträgen zu Cannabis CBD und Cannabinoiden sowie in unseren Ratgebern zu Cannabis Rezepten und Apotheken.

Was ist THC?

Die Abkürzung THC steht für Δ9-Tetrahydrocannabinol. Es handelt sich um das wichtigste psychotrop wirkende Cannabinoid der Cannabispflanze. Neben CBD zählt THC zu den pharmakologisch wirksamsten Inhaltsstoffen – beide werden seit dem 10. März 2017 in Deutschland als Arzneimittel anerkannt und dürfen mit Rezept über Apotheken bezogen werden【556726268354133†L190-L207】. Im Gegensatz zu CBD, das nicht berauschend wirkt, bindet THC an CB1‑Rezeptoren im Gehirn und löst so die typische „High“-Wirkung aus.

Wie wirkt THC im Körper?

THC dockt an das körpereigene Endocannabinoid-System an, insbesondere an CB1‑Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Dadurch werden Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin beeinflusst. Typische Effekte sind:

  • Entspannung und Euphorie
  • Veränderte Wahrnehmung von Zeit, Raum und Geräuschen
  • Stimmungsschwankungen von ausgelassen bis nachdenklich
  • Appetitanregung („Munchies“)
  • Schmerzlinderung und Muskelentspannung
  • Erhöhter Puls und trockener Mund
  • Beeinträchtigte Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung

Die Wirkung von THC ist dosisabhängig und wird von vielen Faktoren beeinflusst: Sorte, THC‑Gehalt, Konsumform (Inhalation, oraler Konsum), Körpergewicht und individuelle Empfindlichkeit. Bei niedriger Dosierung überwiegt meist die entspannende Wirkung, bei hoher Dosierung können Halluzinationen oder Angstgefühle auftreten【607837942537574†L282-L330】.

Medizinische Anwendung & Dosierung

THC wird in der Medizin unter anderem als Dronabinol oder in cannabisbasierten Vollspektrum-Extraktpräparaten eingesetzt. Die Einsatzgebiete umfassen:

  • Chronische Schmerzen und Neuropathien
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei Tumor‑ oder HIV‑Patienten
  • Übelkeit und Erbrechen während Chemotherapien
  • Spastik bei Multipler Sklerose und Rückenmarksverletzungen
  • Glaukom sowie Tourette‑Syndrom

Die Dosierung sollte immer von einem erfahrenen Arzt festgelegt werden. Meist beginnt man mit sehr geringen Dosen (z. B. 2,5 mg THC) und steigert langsam, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Mögliche Darreichungsformen sind Rezepturarzneimittel aus getrockneten Cannabisblüten, Öl- bzw. Ethanol-Extrakte zum Einnehmen sowie Fertigarzneimittel wie Oromukosalsprays. Bei Fragen unterstützt dich dein Cannabis Arzt.

Nebenwirkungen & Risiken

Wie jedes Arzneimittel hat auch THC unerwünschte Wirkungen. Häufig berichten Patienten von:

  • Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsstörungen
  • Geröteten Augen, trockenem Mund und erhöhtem Puls
  • Kurzfristigen Gedächtnis- und Wahrnehmungsstörungen
  • Angstgefühlen, Paranoia oder Unruhe bei hoher Dosis
  • Bei langfristigem Freizeitkonsum: Abhängigkeit und erhöhte Psychoserisiken

THC ist psychoaktiv und beeinträchtigt das Reaktionsvermögen. Daher sollte während der Behandlung weder am Straßenverkehr teilgenommen noch schwere Maschinen bedient werden. Schwangere, Stillende und Personen mit psychischen Vorerkrankungen sollten von THC Abstand nehmen. Wenn du dich für die möglichen Nebenwirkungen anderer Cannabinoide interessierst, findest du dazu mehr in unserem Beitrag Cannabis CBD.

Rechtliche Lage & Bezug in Deutschland

Seit dem Gesetz vom 10. März 2017 dürfen Ärzte Cannabisblüten und ‑extrakte mit definierter Menge an THC zu medizinischen Zwecken verschreiben【556726268354133†L190-L207】. Der Erwerb erfolgt über Apotheken, die ihre Ware aus staatlich kontrolliertem Anbau oder lizenzierten Importen beziehen. Wer ein THC-haltiges Arzneimittel erhalten möchte, benötigt:

  1. Eine ärztliche Diagnose, bei der andere Therapieoptionen ausgeschöpft sind.
  2. Ein Betäubungsmittelrezept für Cannabisblüten oder THC‑Extrakten (Privatrezept oder Kassenrezept).
  3. Den Bezug über eine zertifizierte Apotheke oder einen Versandhandel mit Betäubungsmittelversand.

Freizeitkonsum bleibt in Deutschland weiterhin strafbar, auch wenn eine begrenzte Legalisierung von Besitzmengen im Gespräch ist. Halte dich daher an die gesetzlichen Vorgaben und nutze cannabisbasierte Arzneimittel nur auf ärztliche Anweisung.

Fazit

THC ist der Wirkstoff, der Cannabis seine berauschende Kraft verleiht. Medizinisch richtig eingesetzt kann er chronische Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. Gleichzeitig birgt er psychoaktive Risiken, die einen verantwortungsvollen Umgang erfordern. Wenn du dich umfassend informieren möchtest, lies auch unsere Artikel zu Cannabis Wirkung und Cannabis legal.

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