Cannabis Cannabinoide: Übersicht, Wirkung & Anwendung

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in der Hanfpflanze vorkommen und an Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid ‑Systems binden. In diesem Beitrag erfährst du, welche Cannabinoide es gibt, wie sie wirken und wie sie medizinisch eingesetzt werden. Wenn du dich für konkrete Sorten interessierst, schau dir auch unsere Beiträge zu Cannabis THC und Cannabis CBD an.

Was sind Cannabinoide?

Cannabinoide sind aktive Bestandteile der Cannabispflanze, die im Körper über das Endocannabinoid ‑System wirken. Sie werden in endogene (körpereigene) und phytogene (pflanzliche) Cannabinoide unterteilt.

Endocannabinoid ‑System

Das Endocannabinoid ‑System besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), körpereigenen Endocannabinoiden und Enzymen. Es reguliert unter anderem Schmerz, Stimmung, Appetit und Immunantwort. Pflanzliche Cannabinoide können diese Rezeptoren aktivieren und modulieren.

Wichtige Cannabinoide: THC, CBD & mehr

Zu den bekanntesten pflanzlichen Cannabinoiden gehören:

  • Tetrahydrocannabinol (THC): psychoaktiv, ruft Entspannung, Euphorie und Appetitsteigerung hervor. Wird medizinisch bei chronischen Schmerzen, Spastik und Appetitlosigkeit eingesetzt.
  • Cannabidiol (CBD): nicht psychoaktiv; wirkt anxiolytisch, entzündungshemmend und krampflösend. Anwendung bei Epilepsie, Angststörungen und Entzündungen.
  • Cannabigerol (CBG): Vorläufer vieler anderer Cannabinoide; wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.
  • Cannabinol (CBN): entsteht durch Oxidation von THC; hat leicht sedierende Eigenschaften und wird zur Schlafförderung erforscht.
  • Terpene & Entourage ‑Effekt: Aromastoffe wie Myrcen, Limonen und Pinene beeinflussen gemeinsam mit den Cannabinoiden den Gesamteffekt der Pflanze.

Wirkung & Anwendungen

Cannabinoide interagieren unterschiedlich mit den Rezeptoren des Endocannabinoid ‑Systems:

  • Schmerzlinderung: THC und CBD können chronische Schmerzen und Spastik lindern.
  • Entzündungshemmung: CBD, CBG und andere Minor ‑Cannabinoide wirken entzündungshemmend.
  • Neurologische Erkrankungen: CBD ist zugelassen zur Behandlung von Epilepsie; Studien untersuchen Cannabinoide bei Parkinson und Multiple Sklerose.
  • Psychische Gesundheit: CBD wirkt angstlösend; THC sollte vorsichtig dosiert werden, da es psychoaktiv wirkt.

Nebenwirkungen & Sicherheit

Cannabinoide gelten bei richtiger Anwendung als sicher. THC kann jedoch Schwindel, Müdigkeit und Tachykardie auslösen und ist psychoaktiv. CBD ist gut verträglich, kann aber Müdigkeit oder Durchfall verursachen. Besprich die Einnahme mit einem Arzt, wenn du Medikamente einnimmst.

Cannabinoide in der Medizin

Seit 2017 sind Cannabisblüten und ‑extrakte als Medikamente in Deutschland zugelassen. Ärzt:innen können bei schwerwiegenden Erkrankungen Cannabinoid ‑haltige Arzneimittel verordnen. Diese werden über Apotheken oder mit Online ‑Rezepten bezogen.

Fazit

Cannabinoide sind vielseitige Wirkstoffe der Hanfpflanze mit großem therapeutischem Potenzial. Ihre Wirkung hängt von der Kombination aus THC, CBD und anderen Cannabinoiden sowie Terpenen ab. Informiere dich vor der Anwendung und bespreche die Einnahme mit Fachleuten. Weitere Informationen zu spezifischen Wirkstoffen findest du in unseren Beiträgen zu THC, CBD und Cannabis ‑Sorten.